Texel als zweites Zuhause

„Ja, wirklich!“ lacht Theres. „Ich habe gestern sogar so eine orange Brille gekauft. Für Königstag.“ Das Mann und Tochter darum lachen ist Theres egal. Auf der Insel sind die Leute normal, unkompliziert und nett. Beim Einpacken für einen Besuch an Texel gibt es nie Stress. Pulli, Jeans und bequeme Schuhe reichen komplett aus. Schicke Sets sind nicht nötig, alles läuft ganz entspannt. Texel fühlt wie ein zweites Zuhause, aber dann mit einem eigenen Rhythmus. Auch wenn da noch mal Hausaufgaben oder etwas Arbeit erledigt werden müssen. Spätestens wenn der Hund eine Runde muss, findet man wieder die Ruhe.

Außer den Spaziergängen wird auch viel geradelt. Thereses Lieblingsort auf Texel bis daher auch ein bestimmtes Stück Radweg: die Strecke durch das, im Jahre 2019 angelegte, Naturschutz- und Hochwasserschutzgebiet, genannt Prins Hendrik Zanddijk. „Wenn man da lang fährt, kommt alles Gute zusammen: an der einen Seite das Wattenmeer und an der anderen Seite die Texeler Landschaft. Jetzt im Frühling ist es besonders schön mit den bunten Blumenfeldern.“ Die Farben, die Ruhe, Natur und Alltag in Gleichgewicht. Theres lacht: „Besuchern muss ich dann manchmal erklären, wieso die Tulpenköpfe abgemacht werden. Es geht hier ja nicht um die Blumen, sondern um die Zwiebel!“. Hier am Prins Hendrik Zanddijk gibt es auch eine Vogelbeobachtungsstelle sowie auf mehreren Stellen auf Texel.

„Die Vogelbeobachtungsstellen sind schön! Aber sowieso, ich finde es toll, wie auf Texel alles gut gepflegt wird. Die Radwege sind toll!“. Zum Beispiel: das neueste Stück Radweg, ganz in der Nähe von Thereses Ferienwohnung (https://www.texelsecourant.nl/nieuws/algemeen/325541/de-lezersfoto-fietsen-door-het-water). Radfahren querdurch das Wasser, auch wenn manche da ihre Bedenken haben, Theres gefällt das. Eine ganze Liste mit guten Radwegen folgt. Eine Karte hat sie nicht nötig, sie kennt sich auf Texel gut aus. Nur die Situation am Schilderend (Den Burg) fällt negativ auf. „An der Seite der rote Streifen und die Radfahrer auf der schmalen Fahrbahn? Da dürfen die wirklich noch mal was machen.“ Viele Einheimische stimmen ihr hierin bestimmt zu.

Als auf Facebook einmal die Frage „Wo ist der beste Spielplatz am Strand?“ vorbeikam, hat Theres sich erstaunt. „Das ist doch eine Nichtfrage!“ Der Strand ist ein Spielplatz, der braucht keinen Spielplatz. Mehr Unterhaltung braucht die Insel bestimmt nicht, das bestehende Angebot reicht aus, wird gut gepflegt und regelmäßig aktualisiert. Ein Tipp von Theres: De Waal! Ein Rundgang zu Fuß durch das Dorf sollte man bestimmt nicht verpassen. Außerdem ist das Museum Waelstee sicher einen Besuch wert, hier steht der Alltag in Scheinwerferlicht. Blumen, Schafe, Bauern. Genau die Dinge, die Theres an Texel liebt. Wo auf den deutschen Watteninseln der Tourismus die Überhand nimmt, gibt es auf Texel auch noch Landwirtschaft. Es ist gut, dass man sich bemüht, dieses Gleichgewicht zu erhalten.

Unterwegs auf dem Rad gibt es genügend nette Raststätten, für das Abendessen wird viel selbst gekocht. Die Zutaten dafür werden teilweise unterwegs an Straßenständchen versammelt, direkt vom Bauern. Austern und Fisch sind bei Theres nicht beliebt, obwohl sie unterwegs gerne mal Kibbeling isst („Bei Van der Star in Oudeschild natürlich.“). Und dann ein letzter Tipp: „Bei Hotel Boutique Texel kann man sehr gut essen! Viele übersehen das, wegen des „Hotel“ im Namen. Und vielleicht ist das auch gut, dann wird es nicht so voll und bleibt Platz für uns.“